Wissenschaft unterstützt den Geist

Eine neue Reihe nationaler Leitlinien empfiehlt Krebspatienten, während und nach der Behandlung Geist-Körper-Techniken – insbesondere Achtsamkeitsmeditation – anzuwenden, um Ängste und Depressionen zu lindern.

Yoga, Hypnose, Akupunktur und Musiktherapie gehörten ebenfalls zu den „integrativen Onkologie“-Interventionen, deren Evidenz stark genug war, um sie den Patienten zu empfehlen. Andere Methoden, wie das Inhalieren ätherischer Lavendelöle bei krebsbedingten medizinischen Eingriffen, erhielten aufgrund weniger überzeugender Daten schwächere Empfehlungen – würden aber dennoch keinen Schaden anrichten und möglicherweise einen gewissen Nutzen bringen, so die Forscher.

Die Onkologin des Wilmot Cancer Institute, Alissa Huston, MD, außerordentliche Professorin für Medizin und Hämatologie/Onkologie, war Teil eines nationalen Teams, das wissenschaftliche Daten überprüfte und Empfehlungen auf der Grundlage klinischer Studienergebnisse abgab.

Die Leitlinien wurden kürzlich im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht.

„Es ist so aufregend, diese Tools nutzen zu können – und die wissenschaftlichen Beweise zu haben, die belegen, was bei Angstzuständen und Depressionen bei Menschen mit Krebs wirkt“, sagte Huston, der hauptsächlich am Pluta-Standort von Wilmot in Henrietta praktiziert und als Assistenzarzt tätig ist Direktor des Pluta Integrative Oncology and Wellness Center.

„Jetzt haben wir evidenzbasierte Leitlinien für Geist-Körper-Therapien, ähnlich denen, die wir als Leitlinien für andere Krebsbehandlungen verwenden“, sagte Huston. „Das hilft unseren Patienten bei der Entscheidungsfindung und wir können sie darüber aufklären, was wirksam und sicher ist.“

Mehr als 40 Prozent der Krebspatienten berichten von Angstzuständen oder Depressionen, die mit der Diagnose einhergehen, und können unter einer eingeschränkten Lebensqualität leiden, sagte Huston.

Sie und Co-Autoren überprüften 110 Studien zu integrativen onkologischen Interventionen. Die Society for Integrative Oncology (SIO) und die American Society of Clinical Oncology (ASCO) haben das Expertengremium einberufen.

Ein interessantes Ergebnis der Studie: Nahrungsergänzungsmittel wurden nicht empfohlen.

Obwohl viele Krebspatienten Nahrungsergänzungsmittel gegen Angstzustände einnehmen, sind laut Huston die wissenschaftlichen Daten nicht schlüssig und einige Studien zeigen, dass sie aufgrund schädlicher Wechselwirkungen mit Krebsmedikamenten unsicher sein können. Sie empfahl den Patienten, offen mit ihren Ärzten über alle Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel zu sprechen, die sie einnehmen.

Was ist Integrative Medizin?

Es handelt sich um ein wachsendes Feld, das gut erforschte Komplementärtherapien mit gut erforschter konventioneller Medizin kombiniert, die auf die Symptome und Bedürfnisse eines Patienten zugeschnitten sind. Die integrative Onkologie befasst sich speziell mit Krebs und legt den Schwerpunkt auf Lebensstiländerungen und Geist-Körper-Praktiken, die begleitend zur Krebsbehandlung eingesetzt werden können.

Wilmot ist insofern einzigartig, als sein integratives Onkologie- und Wellnesszentrum allen Wilmot-Patienten in der gesamten 27 Landkreise umfassenden Region im Bundesstaat New York kostenlos zur Verfügung steht.

Viele Dienste sind online verfügbar (siehe Kurskalender mit Zoom-Link) oder über eine digitale Bibliothek mit Videos, die Patienten zu Hause nutzen können. Der Vor-Ort-Standort im Pluta Cancer Center in Wilmot verfügt über einen Fitnessraum und bietet professionelle Ernährungsberatung, Massage und andere Dienstleistungen, je nachdem, ob sich ein Patient in aktiver Behandlung befindet oder diese abgeschlossen hat.

Laut Huston ist derzeit eine klinische Studie zur Bewertung der Musiktherapie für Brustkrebspatientinnen, die eine Strahlenbehandlung erhalten, eröffnet. Patienten können ihren Onkologen fragen, ob sie berechtigt sind.

Die nationale Studie stellte fest, dass trotz der weit verbreiteten Akzeptanz der integrativen Onkologie Hindernisse bestehen.

Es gibt Hinweise darauf, dass auf Achtsamkeit basierende Interventionen wie Meditation die wirksamsten Therapien gegen krebsbedingte Angstzustände und Depressionen sind. Jeder kann diese Techniken in Stresssituationen üben, sagte Huston, beispielsweise während er im Wartezimmer eines Arztes sitzt, um die Scanergebnisse zu erfahren.

Um negative Gedanken zu beruhigen und ein Gefühl der Ruhe zu erzeugen: Atmen Sie langsam und tief ein und konzentrieren Sie sich auf positive Affirmationen oder Sätze mit spiritueller Bedeutung, wie zum Beispiel „Frieden“ oder Worte aus einem Lieblingsgebet oder „Mir geht es jeden Tag besser.“ ” Erfahren Sie hier mehr über Meditation.